
Am
Tag nach dem Weltfrauentag möchte ich mich an alle Frauen in meinem Netzwerk wenden und mit einer fetten Anerkennung beginnen: Ladies, Ihr seid großartig! Ich hoffe ihr habt gestern kräftig
gefeiert, beziehungsweise habt euch feiern lassen
🤩
💋
❤️
Heute möchte ich euch einige Bücher vorstellen, die mir in den letzten 20 Jahren rund um das Thema "Frauen" begegnet sind. Sie haben meine Sichtweise und Einstellung nachhaltig geprägt. (Achtung,
heute ist der Letter etwas länger als sonst ;-))
"Der dressierte Mann" von Esther Vilar
Wer sich für Männer, Frauen, Beziehungen und Emanzipation interessiert, sollte dieses Buch gelesen haben. Messerscharf beschreibt die Autorin typisch männliche und weibliche Verhaltensweisen und
stellt das Klischee von der Frau als Opfer auf den Kopf. „Der dressierte Mann“ wurde im Westdeutschland der 70er Jahre verfasst und versprüht auch genau diesen Charme. Manchmal zum kaputtlachen,
und gelegentlich bleibt einem das Lachen im Halse stecken, weil es so ehrlich ist. „Esther Vilar hat den Emanzipations-Spieß umgedreht: Herr im Haus ist die Frau. Sie dressiert den Mann mit
heimtückischen Tricks zum unterwürfigen Sklaven und schickt ihn dann zum Geldverdienen hinaus ins feindliche Leben. Als Gegenleistung stellt sie ihm ihre Vagina in bestimmten Intervallen zur
Verfügung….“
„Die Chefin“ von Sonja Becker
Ein „Must-Read“ für alle Frauen, die selbständig sind oder es werden wollen. Eine präzise Anleitung, wie Unternehmertum funktioniert und wie man es von der Pike auf lernt. Die Leserin wird sich
klar, welches Business zu ihr passt und erfährt, worauf sie in welcher Phase ihres Unternehmensaufbaus achten muss. Dieses Buch bringt die Leser direkt in die Aktion – und ins Geldverdienen. Auch
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird thematisiert. Die Autorin Sonja Becker beschreibt, wie Neues Unternehmertum auf die weibliche Art funktioniert. Sie gründete 2005 die erste
Unternehmerinnen-Schule in München, dort lernen Frauen Selbständigkeit und Unternehmertum anhand von ganz konkreten Projekten. Heute coacht Sonja Becker TOP Geschäftsleute weltweit und führt
mehrere Unternehmen. Jetzt im März 2025 startet wieder eine Unternehmerinnen-Schule im südlichen Bayern. Wenn ihr Interesse an weiteren Infos dazu habt, schreibt mir gerne eine Mail an welcome@susannewendel.de
„Die versteckte Lust der Frauen“ von Daniel Bergner
Dieses Buch hat mir viele AHA -Effekte in Bezug auf meine Arbeit im Bereich der Sexualität gebracht. Wichtigste Erkenntnis: Viele Frauen spüren ihre sexuelle Erregung nicht, weil sie keine gute
Verbindung von ihrem Kopf zu ihren Genitalien haben. Das Fleisch ist willig, aber der Kopf sagt nein. Im Buch wird ein spannendes Experiment beschrieben, welches zeigt, warum so viele Paare
Probleme mit dem Sex haben und das Liebesleben im Laufe längerer Beziehungen einschläft. Viele im Buch beschriebene Phänomene bilden die Grundlage meiner eigenen Sex-Coaching-Arbeit. Must-Read
für alle, die mehr über Frauen und Sex wissen wollen.
„Hallo Tarzan“ von Gigi Sage
Dieses Buch und vor allem der dazu gehörende Workshop ist ein echter Gamechanger für jede Frau. Denn hier werden die verschiedenen Kommunikationsstile, die Frauen gegenüber Männern einsetzen,
ganz genau beschrieben. Ob Märtyrerin, Drama-Queen oder Jane Wayne: Beim Lesen denkt man: „schreibt die über mich?“. Die Leserin erhält eine klare Anleitung, wie sie ihre Traum-Beziehung
kreieren kann, und zwar ganz praktisch und direkt umsetzbar. Das Wichtigste: Die Frau wird inspiriert, die Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen und neugierig darauf zu werden, wie sie
sich selber auf die Schliche kommt. Zu diesem Buch gibt es einen genialen zweitägigen Life-Workshop: „beziehungsweise“. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich vor Jahren selber daran
teilgenommen habe. Man konnte die Groschen nicht mehr zählen, die mir damals gefallen sind, als mir endlich klar wurde, warum ich bis dahin „nie den passenden Mann“ gefunden hatte. Dieses
Wochenende sollte jede Frau einmal im Leben gemacht haben, es ist quasi ein Führerschein für Beziehungen. „Beziehungsweise“ findet viermal im Jahr im südlichen Bayern statt. Für Spontane:
Nächstes Wochenende! Ich vermittle gerne den Kontakt, schreibt mir an welcome@susannewendel.de
„Die Geschichte der O“ von Pauline Reage
Für alle, die sich mit sexuellen Spielarten des BDSM beschäftigen, ein Standardwerk. Für diejenigen, die nicht mit dieser Szene vertraut sind, wahrscheinlich eher verstörend. Ein Erotik-Roman um
eine Frau, die sich sexuell komplett ihrem Geliebten und anderen Männern ausliefert und daran Lust empfindet. Dieses skandalbehaftete Buch, das 1954 erstmalig veröffentlicht wurde, zeigt
eine Facette von tiefer weiblicher Hingabe, wie man sie selten liest.
„Das Paradies ist weiblich“ von Ricardo Coler
Irgendwo zwischen dem Himalaja und dem Süden von China gibt es das Volk der Musou, welches nur von Frauen regiert wird. Der Autor hat eine Zeitlang dort gelebt und beschreibt, wie die Menschen
dort leben, wie sie aufwachsen und wie sie Beziehungen führen. Die Musou gelten als eines der wenigen Matriarchate auf der Welt, wo die Frauen das Sagen haben und nicht die Männer.
Besonders fasziniert hat mich, dass sie das Konzept der Familie, bestehend aus Mutter, Vater und Kindern, nicht kennen. Bei ihnen gibt es keine Väter, sondern nur Onkel. Kinder wachsen bei
den Müttern auf, die Männer leben auch als Erwachsene bei ihren Müttern, und die Frauen haben eigene Häuser, in denen sie so genannte „Besuchs-Ehen“ mit ihren Liebhabern führen. Wer der Vater
ihrer Kinder ist, spielt keine Rolle. Für sie ist es undenkbar, dass man die eigene Existenz von der Bindung zu einem einzigen Mann abhängig macht.
„Die Entstehung des Patriarchats“ von Gerda Lerner
Warum der Großteil der Welt überhaupt in patriarchalen Systemen lebt, wird in diesem Buch erklärt. Nicht ganz einfach zu lesen, zugegeben, aber es lohnt sich. Nach diesem Buch habe ich endlich
verstanden, was eigentlich genau „Patriarchat“ bedeutet und warum wir in einer Welt leben, in der die eine Hälfte der Bevölkerung - die Männer - die andere Hälfte - die Frauen - dominiert. Der
Rückblick geht bis zu 10.000 Jahren in die die Vergangenheit zum Beginn des Sesshaft Werdens und der Entwicklung der Landwirtschaft über die Entstehung der Staaten und Königreiche bis hin zur
heutigen Zeit. Die weibliche Sicht auf geschichtliche Entwicklungen und die Konsequenzen für unser heutiges Leben sind sehr faszinierend.
(*Werbung*) „Männer sind Schweine, Frauen erst recht“ von Susanne Wendel (*Werbung*)
Dieses, mein eigenes Buch, muss ich in dem Kontext natürlich auch erwähnen. 2019 habe ich mich nach den Diskussionen um #metoo einige Monate intensiv mit den weiblichen Schattenseiten
auseinandergesetzt. Denn Fakt ist: nicht nur Männer sind die Bösen, Frauen sind genauso schlimm! Und es erleichtert das Leben sehr, wenn Frauen diese Tatsache erkennen und nicht immer nur auf den
Männern die Schuld geben. Bin heute noch erstaunt, was bei meinen Recherchen damals alles herausgekommen ist... Frauen sind jedenfalls genauso pervers wie Männer, aber viel weniger
offensichtlich, weil sie mehr auf der psychischen Ebene und agieren und Meisterinnen darin sind, harmlos zu tun. Das Sexualstrafrecht kennt beispielsweise fast nur männliche Sexualdelikte. Nehmen
wir den Exhibitionismus: Wenn ein Mann öffentlich seine Geschlechtsteile zeigt, kann er dafür angeklagt werden, eine Frau aber nicht.
„Woman on Fire“ von Dr. med Sheila de Liz
Must-Read für Frauen 40plus. Wechseljahre? Pah! Betrifft mich nur am Rande, und Hormone nehme ich sicher nicht! Hab ich gedacht. Bis ich das Buch gelesen habe. Hier stehen die wichtigsten Infos
drin, die alle Frauen kennen sollten. Was frau dann damit macht, mag jede selber entscheiden, für mich war es jedenfalls ein Gamechanger, mich intensiver mit Hormonen & Co auseinanderzusetzen
und mit allen möglichen Mythen aufzuräumen. Meine Heilpraktikerin Sabine Hauswald hat mich darin sehr gut beraten, wie ich das praktisch umsetze, so dass ich heute wieder viel mehr Energie habe
als noch vor ein, zwei Jahren.
„Wenn Töchter erwachsen werden“ von Lisa Damour
Ich habe gerade erst angefangen zu lesen, traue mich aber, es zu empfehlen, weil es mir bereits in den ersten Seiten die Sorge davor genommen hat, dass meine Tochter sich in ein paar Jahren zu
einem pubertären Monster entwickelt. Ich habe das Buch für Recherchen gekauft, sitze gerade in der Konzeption meines neuen Vortrags „Früher BRAVO, heute TIK TOK – Aufklärung und die
Generation Alpha“. Fühle mich in vielen Punkten bestätigt, die ich in der Aufklärung der jungen Generation für wichtig halte, und bin gespannt, wie es weitergeht.
„Ich will Freiheit für die Liebe“ Die Autobiografie von Beate Uhse
Zum Schluss noch ein Klassiker, den sicher viele von euch bereits kennen. Für jeden, der sich für Sexualität, Geschichte und Zeitgeistthemen interessiert, ein definitives Must-Read. Beate Uhse
war eine faszinierende, starke Frau und geniale Pionierin und hat den Weg für unsere heutige sexuelle Freiheit gebaut und geebnet. Ihr Mut und ihre Ausdauer sind beeindruckend.
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